Montenegro 2004

 

Ich hatte noch etwas Zeit und wieder große Lust, das Land meiner Träume zu bereisen. Da ich schon viel kenne, konnte ich mir Schwerpunkte setzen und brauchte mich nicht erst mal mit den örtlichen Gegebenheiten auseinander setzen. Wie auch schon 2003 war es wieder ein genialer Urlaub, überall freundliche Menschen und im Vergleich zu Deutschland war dort noch teilweise gutes Wetter. Ich kann es nur allen empfehlen, fahrt schnell hin und überzeugt euch. Bei Fragen kann ich euch sicherlich auch weiterhelfen.

 

Hier ist mein Reisetagebuch:

05.10.04 Entdeckung günstiger Flugangebote für 99 Euro nach Tivat. Schnell ein Anruf nach Montenegro zwecks Unterkunft, ein Problem gab es, in Herceg Novi war ein großer Energie Kongress und alle Hotelbetten ausgebucht. Anita fand eine schöne Unterkunft in der Villa Margot und ich konnte 16 Uhr meinen Flug buchen.

06.10.04 Schnell noch bei der Krankenkasse vorbei geschaut und einen Auslandskrankenschein abgeholt, Geschenke eingekauft und Dresdner Stollen besorgt und die Sachen gepackt, nun konnte der Urlaub beginnen. 

07.10.04 Pünktlich um 7.30 Uhr landete Air Berlin aus Leipzig auf dem "Landeplatz" Tivat. Das Wort Flughafen verdient er eigentlich nicht. Der Hinflug war sehr schön, es ging über Budapest und Belgrad am Tara Canyon vorbei und nach 2 Stunden setzte er auf. Linienbusse waren am "Landeplatz" Tivat nicht verfügbar und die 30 Euro für das Taxi nach Herceg Novi waren mir zu schade. Ich entschied mich für ein Taxi nach Tivat Zentrum und hoffte, von dort mit dem Bus wegzukommen. Leider fuhren nur Busse in die falsche Richtung und ich begann meine Wanderung zur Fähre (Trajekt), die ich nach einer guten Stunde erreichte. Die Fähre kostet für Fußgänger nichts und drüben fuhr mich ein Linienbus für 1 Euro direkt zum Busbahnhof Herceg Novi. Nach 2 /1/2 Stunden erreichte ich Anita und kurze Zeit auch meine Unterkunft, die Villa Margot von Familie Ivanovic. Nachmittags entdeckte ich die Stadt und spazierte abends auch noch nach Igalo.

08.10.04 Heute fuhren wir mit dem Bus nach Kotor. Vorbei an Risan sahen wir unser Hotel vom letzten Jahr, aber leider waren dort kaum Touristen, erreichten wir nach einer Stunde die alte Stadt Kotor. In der Stadt überall junge Mädchen in Stöckelschuhen, denn dort war gerade ein Modellwettbewerb. Wir bummelten durch die Altstadt, kauften ein und entspannten uns in einem Cafè. In Kotor hat sich seit letzten Jahr nichts verändert, ich finde nur, es ist sauberer geworden. Nachmittags ging es zurück nach Herceg Novi, Anita musste wieder an ihre Arbeit im Hotel Plaza. Abends habe ich noch bei Familie Ivanovic Computerhilfe gegeben, sie haben jetzt etwas Zeit, da ich ihr einzigster Gast war. Es gab immer ein super Essen in dieser Villa.

 

die Villa Margot, eine super Pension

 

09.10.04 Anita hatte am Wochenende Stress, neue Gäste mussten in Dubrovnik abgeholt werden und betreut werden. Ich suchte mir ein Reisebüro in Herceg Novi und buchte den letzten Platz im Minibus nach Dubrovnik. Anbieter war die Firma Saragossa, die bot die Fahrt für 10 Euro an und 11.15 Uhr stand ich in der Altstadt von Dubrovnik. Dort erkundete ich die nähere Umgebung und wollte mir eigentlich die neue Autobrücke auf der Adria Küstenstrasse anschauen. Leider fuhr der Stadtbus nur unten durch und endete im Nichts . Das nütze mir nichts, ich fuhr zurück bis zum Hafen und begann meine Wanderung auf den Berg Srd. Früher fuhr auch eine Seilbahn auf den Berg, wo man eine schöne Sicht auf Dubrovnik und die Küste hat. Oben ist leider alles durch den Krieg 1992-1993 zerstört und kaum jemand wandert auf den Berg. Nach dem Abstieg bummelte ich durch die Altstadt und sah den Tenderbooten des Kreuzfahrtschiffes Costa Mediterranea zu, was am Samstag keinen Platz im Hafen hatte und mit zwei weiteren Schiffen vor Dubrovnik ankerte. Tausende Touristen übervölkerten die Altstadt und ich suchte mir einen ruhigen Platz und genoss die Sonne. Da ich die Stadtmauer schon kenne und sie jetzt 30 Kuna Eintritt kostet, blieb ich lieber unten. 18 Uhr ging es mit dem Bus zurück und abends kippte ich geschafft ins Bett. 

10.10.04 Anitas Tag begann schon wieder um 3,45 Uhr mit ihren Gästen und ich machte mich 10 Uhr mit dem Bus auf den Weg nach Budva. Eine schöne kleine Altstadt erwartete mich. Ich besuchte die Citadelle und das dazugehörige Museum und spazierte über die Stadtmauer. Es war schon sehr ruhig in Budva, man merkt ganz genau, das die Saison vorbei ist. An der Slovenska Plaza sprang ich ins Mittelmeer und entspannte mich bei warmen Temperaturen. Da ich auf dem Rückweg nicht gleich den Busbahnhof gefunden habe, war mein Bus natürlich weg. Ich nickte kurz ein und irgendwann stand ein Minibus nach Herceg Novi da. Er fuhr den langen Weg über Kotorbucht und zwei Stunden später war ich zurück in Herceg Novi. Abends waren wir auf dem Marktplatz noch einen leckeren Eisbecher essen und planten die nächsten Tage.

11.10.04 Für Anita ist es wieder ruhiger geworden, der Kongress ist vorbei und die neuen Gäste erlebten die ersten Tage in Montenegro. Ich bekam am Vormittag alle Zimmer der Villa Margot gezeigt und werde nun versuchen, sie in Deutschland anzubieten. Die Zimmer haben eine super Ausstattung und nebenbei kann man im Hallenbad oder in der Sauna entspannen. Wir mieteten uns Nachmittags 2 Mountainbikes am Hotel Perla und radelten über kleine Küstenstrassen und verträumte Dörfer nach Bijela. Bei einem Stopp im Biergarten wollten wir eigentlich ein Eis essen, aber Fehlanzeige, für Montenegriner ist Winter nach dem Kalender und so gab es für uns bei 25 Grad nur Pfefferkuchen. Am Abend bekam ich von Europcar den Mietwagen, einen nagelneuen Renault Clio mit kroatischen Kennzeichen. 

unsere Biketour an der Kotor Bay

 

12.10.04 Anita änderte ihre Dienstzeit an diesem Tag, so das wir etwas mehr Zeit für Ausflüge hatten. Früh fuhr ich erst mal alleine in die Bergwelt des Orjen, aber ich merkte gleich, das ich mit dem Renault nicht gut vorankomme und ich hatte auch nur 2 Stunden Zeit. 10.45 Uhr holte ich Anita vom Hotel ab und wir fuhren über Budva und Cetinje nach Rijeka Crnojevica. Es ist ein traumhaftes Dorf, was mir im letzten Jahr schon aufgefallen ist und durch den Film "Savior" zu trauriger Bekanntheit geworden ist. Der Film, ein Oliver Stone Film handelt vom Balkankrieg und ist mit Nastassja Kinski hochkarätig besetzt. Fast alle Einwohner von Rijeka Crnojevica wirken als Komparsen mit und ich habe diesen Film schon 3x gesehen. Wir spazierten durch den Ort und ich wollte unbedingt eine Bootsfahrt auf dem Fluss machen. Nur es war Winter und im Ort war fast nichts mehr los. Anita fragte ein paar Leute und irgendwann saßen wir in einem kleinen Boot und zwei 14 jährige Jungs steuerten uns den Fluss entlang. Das Wetter spielte zwar nicht mit, es regnete aber die Natur und die Tierwelt waren einmalig. Danach fuhren wir mit traumhaften Aussichten auf den Skutari See nach Virpazar und kurz danach ging es mit Fotohalt bei Sveti Stefan wieder zurück nach Herceg Novi, denn Anita hatte abends noch zwei Stunden Sprechzeit im Hotel Plaza. 

13.10.04 Heute stand ein Ausflug nach Bosnien-Herzegowina auf dem Programm. Da wir viel vor hatten, starteten wir bereits 7 Uhr in Herceg Novi. Nach kurzer Zeit erreichten wir die Grenze und nach den Kontrollen waren wir in der Republik Srpska, einen Teil des Landes Bosnien-Herzegowina. Bei meinem ITB Besuch in Berlin hatte ich mich mit Infomaterial eingedeckt und ich hatte mir eine Route mit Sehenswürdigkeiten ausgedacht. Erstes Ziel war Trebinje mit einer sehr alten Brücke (Arslanagica most) aus dem 16. Jahrhundert und einer kleinen Altstadt. Mehr gab es nicht und wir fuhren weiter in Richtung Mostar. Unterwegs begegneten uns die SFOR Streitkräfte, die in den Land das Dayton Friedensabkommen überwachen. Bei Stolac kamen wir in die Förderation Bosnien und Herzegowina. Zerstörte Häuser neben neuerbauten prägten den Weg nach Blagaj. Dort gab es einen idyllischen Ort, eine alte Mühle, wo das Wasser aus einer Felswand kommt. Wir gönnten uns kurz Ruhe, bevor wir uns Mostar näherten. Am Ortseingangsschild wurden wir das zweite Mal von der bosnischen Polizei gestoppt, aber nach Kontrolle der Papiere durften wir weiter. In Mostar erstrahlt die alte Brücke (Stari most) im neuen Glanz, denn die im Jahr 1566 erbaute Brücke wurde im Krieg vollständig zerstört. Die Fußgängerzone ist schön saniert, aber sobald man diese verlässt, wird man sofort an den Krieg erinnert. Auf der Rückfahrt zur Adria sahen wir noch ein vermintes Dorf, traurig die Kriegsfolgen. Nach der Einreise nach Kroatien blickten wir kurz auf das Neretva und fuhren über Neum (BIH) nach Dubrovnik. Endlich sah ich die Brücke, eine der größten Schrägseilbrücken in Europa aus nächster Nähe. Ein kurzer Bummel durch Cavtat und ein Abendessen in Ivalo ließen den Tag zu einen besonderen Erlebnis machen. Dann hieß es Abschied zu nehmen, denn ich musste am nächsten Tag früh raus. 

 

Dubrovnik gegen 18 Uhr

 

14.10.04 Tag der Heimreise. Herr Ivanovic fuhr mich in seinem Jeep nach Tivat und ich war wieder voll im Touristentrubel, denn an diesem Tag starteten die letzten deutschen Charterflieger von Tivat. Jetzt zieht dort der Winter ein und das ruhige Land wird noch ruhiger. Pünktlich 10.10 Uhr landete der Flieger in Leipzig.

 

Es wird nicht lange dauern, bis ich wieder nach Monte düse, es gibt dort noch viel zu entdecken und Sarajevo möchte ich auch besuchen.................................

Links zum Thema:

www.montenegro-info.com,   www.montenegro.orgwww.villamargot.comStille ist Geräuschoffizielle Seite über BIHSeite über den Angriff auf BiH

                                                                                                                                                                                                                                                                       

Herceg Novi

Forum

zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken     (copyright by pasubio.de)

Sonnenaufgang über Serbien

Tara Canyon und Durmitor Gebirge

überall Gebirge in Montenegro

Air Berlin in Tivat um 7:30 Uhr gelandet

ja es gibt sie noch, die mitfahrenden Schaffner im Linienbus

Sonnenuntergang in Herceg Novi

Altstadtbummel in Kotor

die neue Brücke in Dubrovnik

Blick auf die Altstadt von Dubrovnik

trostlos, die kaputte Seilbahn auf den Berg Srd

kaputte Seile und im Hintergrund die Costa Mediteranea

zerbombt, der Berg Srd

Dubrovnik

die "Bergstation", ob die Bahn wieder mal fährt ?

ein Plan von dem Ausmass der Zerstörung Dubrovniks

Tenderboote bringen die Kreuzfahrtgäste nach Dubrovnik

die Kroaten suchen Mitleid und zeigen Kriegsfotos

die alte Stadt Budva kleine aber feine begehbare Stadtmauer in Budva die Bucht von Kotor, herrliche Aussichten gibt es bei einer Radtour
kleine Strände, hohe Berge, das ist Montenegro Bergstrasse im Orjen die Einfahrt in die Bucht von Kotor Budva Blick nach Rijeka Crnojevica
die alte Brücke in Rijeka Crnojevica Dorfidylle unser späteres Boot liegt noch im "Hafen" Bootsfahrt auf der Rijeke Crnojevica Schade, das Wetter spielt hier nicht mit
unser Bootsmann, er sieht das Wetter gelassen Reiher und andere große Vögel der 2. Bootsmann beim Einlaufen in den "Hafen" der Skutari See Sveti Stefan, die noble Hotelinsel
Trebinje in BiH die alte Brücke Arslanagica most aus dem 16. Jahrhundert Weg ins Mittelalter Anita und das Kloster Fahrradreparatur der Zukunft in Bosnien
die neue Moschee in Trebinje Blagaj, ein Ort der Ruhe die alte Mühle in Blagaj Mostar, leider noch viele Kriegsschäden und auch der Berg im Hintergrund ist fast komplett vermint. Souvenire, so weit das Auge reicht
neue Häuser neben Kriegsschäden, das ist noch Mostar das Objekt der weltweiten Begierde, Stari most Mosleems, Normalität in Mostar bittere Realität, hoffentlich hält der Frieden das wichtigste Beweisfoto
der grün/blaue Neretva teilt Mostar Nicht vergessen !!!!!! bittere Realität Mostar typischer bosnischer Ort Pocitelj
das kroatische Neretva Delta interessante Küste kurz vor Neum BiH die neue Brücke in Kroatien, lange hat es gedauert Brücke bei Dubrovnik mal anders Bereit zum Einsteigen, beachtet bitte das Flughafenpersonal
der Landeplatz Tivat irgendwo über Österreich Passau Oliven

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